Gerechtigkeit

Verteilung von Anpassungsgeldern im Globalen Süden: normative Analyse der Verfahren und Kriterien

Arbeitspaket 2 befasst sich mit der normativen Frage, wie Anpassungsgelder aus einer ethischen Perspektive verteilt werden sollten. Die Beantwortung dieser Frage findet auf mindestens zwei Ebenen statt: Einerseits werden relevante Kriterien, auf Grundlage derer die Verteilung vorgenommen wird oder werden könnte, normativ untersucht. Beispiele für diese Kriterien sind „Vulnerabilität“ und „Demokratie“, die in den Arbeitspaketen 3 und 4 detailliert erforscht werden. Eine normative Untersuchung solcher Kriterien soll Aufschluss darüber geben, inwiefern sich ein Kriterium oder ein Set von Kriterien dazu eignen könnte, eine gerechte Verteilung der knappen Anpassungsgelder im Sinne der distributiven Gerechtigkeit zu ermöglichen. Andererseits werden die Prozesse und Institutionen innerhalb derer die Anpassungsgelder generiert, verwaltet und verteilt werden, in den Blick genommen; beispielsweise die Verteilungspraxis des Green Climate Fund. Der Fokus bei diesem Ansatz liegt auf Fragen der prozeduralen Gerechtigkeit: Wie kann der gesamte Prozess der Verteilung von Anpassungsgeldern so gestaltet werden, dass er vor dem Hintergrund verschiedener Ideale wie etwa Anerkennung, Partizipation, Transparenz oder Repräsentation als gerecht gelten kann? Im Anschluss an obige Überlegungen ist auch zu fragen, wer in diesem Prozess wie auf welche Kriterien zurückgreifen soll. Da die Kriterien EntscheidungsträgerInnen letztlich nicht mehr als eine gewisse Orientierung werden bieten können, ist es umso wichtiger, dass die Vergabeverfahren als möglichst gerecht anzusehen sind. Die Idee dabei ist, dass in diesem Fall vermutlich nur ein gerechter Prozess auch zu einem gerechten Ergebnis führen kann. Arbeitspaket 2 baut dabei zu einem großen Teil auf Erkenntnisse auf, die in Arbeitspaket 1, das die aktuelle Verteilung von Anpassungsgeldern untersucht, gewonnen werden.